Plump ausgedrückt besteht auch das aktuelle Album des Trios größtenteils aus Stücken, die – abhängig vom Auge des Betrachters – wie nicht zu Ende oder um die Ecke gedachter Allerwelts-Alternative wirken. Sie jonglieren munter mit Versatzstücken aus Rock, Metal und Hardcore, mit Schuylar Crooms Stimme als einziger Konstante. Er pendelt ungefähr zwischen der Light-Variante von Panteras Phil Anselmo und einem Neo-Grunge-Crooner hin und her, wobei ihm einige Hit-Refrains gelingen, aber manchmal auch allzu gespreiztes Geleier unterläuft. Das Titelstück zu Beginn kommt erst mathematisch, dann hymnisch daher und bringt unabhängig von einem nervigen Sample in Form einer Clownsstimme schon sämtliche Vorzüge des Albums auf den Punkt: quertreibende Rhythmen und geradlinige, enorm eingängige Parts im Wechsel. Premiumprodukte in diesem Gemischtwarenladen sind das peitschende “Eye Teeth” und “Talking Stalker”, das mit seinem ätherischen Intro Alice in Chains vortäuscht und den Ball dann frech über mehrere Kanten hinweg im Loch versenkt, Bückware hingegen die austauschbaren Tracks “Resister, Resist Her”, “The Interloper” und “Skin So Soft”. Dass sich dergleichen im hinteren Drittel der Platte häuft, mindert den positiven Gesamteindruck, obwohl das stampfende “Boogiewoman” als Finale bis zu einem gewissen Grad für die Durststrecke entschädigt. Es bleibt also dabei: Licht und Schatten liegen bei He Is Legend dicht beieinander.
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