Erneut eine Platte, bei der man froh ist, daß die Band genau das getan hat, was man erhofft hatte. HeadCrash gehen den Schritt in die richtige Richtung und stellen mit Lifeboat” ihr eigenes kleines Rettungsboot zur Schau. Wie will man diese Platte klassifizieren? Es fällt schwer, da derzeit keine wirklichen Vergleiche in Deutschlands musikalischer Landschaft unterwegs sind. Soll nicht heißen, daß HeadCrash ein zeitgemäß unpassendes Album fabriziert haben, nein: sie kombinieren vordergründige Gitarrengrooves mit elektronischen Melodielinien, und die größte Überraschung ist, daß die beiden Frontmänner Shane Cooper und Allen Wright, die nach wie vor durch ihre aggressiven Raps in den Vordergrund treten, singen gelernt haben. Allein dieses Stilmittel verleiht Lifeboat” ganz besondere Momente. Sowohl lyrisch als auch musikalisch ist diese Platte ein Werk mit Tiefgang, denn die wohlüberlegten Soundstrukturen spiegeln ein derart weitgefächertes Spektrum an Emotionen wider, daß man die gesamte Herrlichkeit erst nach mehrmaligem Hören vollkommen erfaßt. Das nenne ich einen sauberen Schnitt zur Vergangenheit, und wer auf HeadCrash keinen Heller mehr gegeben hat, der weiß spätestens nach Lifeboat”, daß die Zeit zum Umdenken gekommen ist. Fett.
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Overdose On Tradition
VÖ: 30.11.1999