Mit South präsentiert Heather eine breite Palette guter Songs, die allerdings nach wie vor mit einer sehr süßen Schicht überzogen sind.
Schon der Opener If I Saw You In A Movie, der den Hang zur Glorifizierung fiktiver Personen thematisiert, zeigt an, in welcher Welt sich Heather Nova nach wie vor zu Hause fühlt. Den alten Ballast der zu mädchenhaft-ausschweifenden Songs schüttelt sie auf ihrem neuen Album zuweilen (u.a. bei Virus Of The Mind) aber schon mal locker ab, und beweist, dass sie als Songwriterin Erfahrung gesammelt hat und zu einer gewissen Reife gelangt ist. Nichtsdestotrotz: Wer mit Frau Novas hoher Säuselstimme noch nie konnte, wird auch an South sicher keinen Gefallen finden. Ansonsten hält der sanfte Girlpop eine ganze Menge schöner Melodien und ungehemmt zum Ausdruck gebrachter Emotionen bereit – selbst das von Bryan Adama produzierte, etwas kitschige Like Lovers Do gleitet dank Heathers Vortrag nicht ins komplett Seifige ab. Umzingelt von herbstlichen Regenfronten scheint der Süden gerade zwar mindestens soweit entfernt wie Tolkiens Mittelerde, dafür kann man sich an diesen Songs aber nur um so besser wärmen.