Heather Nova kann bekanntlich schön singen, nur übertreibt sie’s auch manchmal ganz gerne damit. Ihre treuen Fans mögen gerade das, und sie werden auch mit “Storm” glücklich werden. Und hier hält sich Frau Nova beim Ausschöpfen ihres Stimm- und Emotionsvolumens für ihre Verhältnisse sogar noch etwas zurück, aber ganz ohne klebriges Pathos geht es bei ihr eben nicht. “Let’s Not Talk About Love” verspricht sie noch mit der Anfangsnummer, doch dann hat sie wieder nicht viel mehr zu erzählen, als dass ihr das Phänomen Liebe auf ewig ein Rätsel bleiben wird. Dazu säuselt im Hintergrund eine seichte Musikbrise, die bei Berufsmelancholikern mit akutem Liebeskummer schlagartig Urlaubsgefühle auslösen wird. Ein Sturm klingt definitiv anders. Nichtsdestotrotz ist mancher Song – “One Day In June” zum Beispiel – für sich gesehen wirklich gelungen, aber auf Albumlänge versetzen einen die zuckersüßen Klänge aus dem Emo-Studentenwohnheim in eine peinlich berührende Kuschelrock-Lethargie. Aber kein Grund zur Klage, kennt man ja von ihr nicht anders. Auf dieser extrem zurückhaltenden Platte fehlt nur leider die Wunderkerzen-Hymne, die sich im Ohr und in den Kitschrezeptoren einnistet. Und wenn sich Heather dann mal bemüht, sexy zu wirken, ist das immer nur lieb und nett. Und leider auch ziemlich nervig.