Heave Blood And Die
Burnout Codes
“Burnout Codes” ist Eivind Imingen gewidmet. Der Bassist und Mitarbeiter des Labels Fysisk Format nahm sich kurz nach den Aufnahmen der Platte das Leben. Das vierte Album von Heave Blood And Die hätte also genauso Anlass seien können, zum Doom-Metal des Debüts zurückzukehren, dem sie sich bisher Stück für Stück entledigt haben. Doch gerade Imingens drückendes Bassspiel ist es, das die Band nach vorne schiebt und der Platte nach zwei genresprengenden Vorgängern eine neue Struktur gibt. Auf die Tiefe des Raumes und den tonnenschweren Post-Rock von “Post-People” (2021) setzen Heave Blood And Die in Songs wie “Mjelle” zwar weiterhin, aber allein der Opener “Dog Days” poltert mit schlackerndem Bass und Retro-Synthie so ungebremst los, als würden sie mit den Viagra Boys zur nächsten Afterhour marschieren, wären die Zeiten nicht viel zu bitter, um zu feiern. So etwa in “Things That Hurt”, in dem die Co-Sänger:innen Karl Petersen und Marie Sofie Mikkelsen vergeblich versuchen zu verstehen, warum sich ein geliebter Mensch selbst verloren hat – und sich darüber selbst verlieren. Trotzdem kanalisiert diese explosive Trauerarbeit permanent das Gefühl, dass man trotz Verlusts irgendwann wieder optimistisch sein kann. RIP, Eivind!
Das steckt drin: Holograms, Killing Joke, My Bloody Valentine