Der Opener “Radio Silence” zieht das Publikum direkt in diese Aufbruchsstimmung hinein, lässt aber zunächst offen, ob sich das Sextett auf seinem dritten Album nicht doch verzetteln könnte. Rhythmisch akzentuierte Gitarren verhaken sich zu einer Krachwolke, durch die der raue Gesang nur mit Mühe dringt, irgendwann zieht eine Sitar durch das malmende Wabern – ist die Band auf einem schlechten Psychedelic-Trip hängengeblieben? Das nahtlos anschließende, aber absolut konträre “Kawanishi Aeroplane” räumt diesen Verdacht aus der Welt: Hier schmiegt sich die Stimme so nah ans Mikro, dass es angenehm knistert, während sich im Hintergrund Post-Punk-Flächen ausbreiten. Der ruppig-flotten Seite dieses Genres frönt danach “Metropolitan Jam”, und so arbeiten sich Heave Blood & Die mit hervorragendem Gespür für Dynamik und Textur durch ein breites Stil-Repertoire. Im schleichenden “Everything Is Now” schimmert sogar kurz ihre Doom-Vergangenheit durch, ohne dabei die neugewonnene klangliche Leichtigkeit zu opfern. Das gilt auch für den Krach, in den sich “Geometrical Shapes” steigert und damit zum somnambulen Titelsong überleitet, der das Album in einer Wolke aus verschlungenen Gitarren und Orgeln beendet. “Post People” ist damit nicht nur ein schönes Album, es löst auch das Versprechen seines nicht durchweg stilsicheren Vorgängers ein.