Das Kind hat einen anderen Namen, aber es spielt denselben Schmuddel-Metal wie zu Beginn der 80er. Tony Iommi, der Mann an der Stanze, der ewige Riffmeister aus der Stahlschmiede Birmingham, der Mann mit der eisernen Fingerkuppe, er hat wieder in seiner Asservatenkammer gekramt und Riffs auf seine Gibson SG gezaubert, dass dem Metaller warm um den Hochofen wird. Die Themen der Märchenstunde sind auch wieder gesetzt, es geht um Gut und Böse, Träume, den Himmel, die Bibel, Tränen, Schmerz, Angst, Rock’n’Roll-Engel. Wo Hair-Metaller gerne fire auf desire reim(t)en, nimmt Dio wahlweise hell und spell oder pain und gain. Wenn es wirklich so war, dass ihm seine Großmutter den Frittengabelgruß beibrachte, dann hat sich der kleine Italo-Amerikaner bis ins eigene Rentenalter daran festgehalten. Ebenso erstaunlich, was er immer noch an Stimmvolumen zu bieten hat! Während wesentlich jüngere Kollegen große Schwierigkeiten haben, normale Töne zu treffen geschweige denn zu halten, singt Dio, als sei er immer noch 25. Und dass sich die Herren Iommi, Butler und Appice instrumental keine Blöße geben, war auch zu erwarten. Kein Klassiker des Genres, aber ein besseres Album von einer Band, deren Sänger an mindestens dreien maßgeblichen Anteil hatte. Einer davon heißt “Heaven And Hell” und stammt aus dem Jahr 1980…