Heaven Shall Burn
Deaf To Our Prayers
Text: Steffen Eisentraut
Stand “Antigone” von 2004 noch als Sinnbild für den Rest Hoffnung im menschlichen Verfalls, ist der Nachfolger das finale Sturmblasen zur Apokalypse. Aussichtslosigkeit und letztes Aufbegehren, diese Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch “Deaf To Our Prayers”. Die Situation der schlesischen Arbeiter während der industriellen Revolution wird ebenso behandelt wie der hoffnungslose Kampf polnischer Partisanen in der Schlacht um Warschau 1944. Wo die sozialkritischen Texte immer noch den Hardcore-Hintergrund der fünf Thüringer verraten, ist im Musikalischen längst die Kurve zur lupenreinen Death-Metal-Band genommen. Heaven Shall Burn wollten ein rohes und direkteres Album als “Antigone”, das haben sie geschafft. Auf melodische Ausflüge wird verzichtet. Stattdessen dominieren Höllenritte im Up-Tempo-Gewand, die mit durchgedrückter Doublebass und dem variablen Growl-/Keif-/Schrei-Gesang von Marcel Bischoff begleitet werden. Kein unnötiger Pathos, nur ungeschminkte Wahrheiten. Kompromisslosigkeit auf hohem technischen Niveau – auf Albumlänge allerdings nur von den ganz Hartgesottenen zu verkraften.
weitere Platten
Of Truth And Sacrifice
VÖ: 20.03.2020
Wanderer
VÖ: 16.09.2016
The Mission Creep (Split-EP)
VÖ: 11.12.2015
Veto
VÖ: 19.04.2013
Invictus
VÖ: 21.05.2010
Bildersturm (DVD)
VÖ: 22.05.2009
Iconoclast (Part 1: The Final Resistance)
VÖ: 25.01.2008
Antigone
VÖ: 26.04.2004