Heaven Shall Burn
Iconoclast (Part 1: The Final Resistance)
Text: Stefan Layh
Gott ist tot – und das war kein Unfall. Jetzt treten die Ikonoklasten auf den Plan, um die Schuldigen ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Soweit das konzeptuelle Szenario zu “Iconoclast (Part 1: The Final Resistance)”. Ebenso kompromisslos wie die Kriegerkaste der Ikonoklasten mit den Gottesmördern umspringen dürfte, gehen auch HSB vor: Die Thüringer setzen auf ihrem fünften Studioalbum auf zeitlos-brachialen Death Metal mit einem Mininum an -core. Über allem steht offensichtlich die Parole “Never change a winning Team”: Für die Aufnahmen wählten HSB erneut die Rape Of Harmonies Studios, einmal mehr kümmerte sich Tue Madsen um Mix und Mastering. Ebenfalls konsequent: Kein Thema ist nach wie vor klarer Gesang, wie er beispielsweise bei den Weggefährten Caliban hoch im Kurs steht. Marcus Bischoff spuckt die Texte giftig und gallig auf das Metal-Monster, das HSB heraufbeschwören. Die dosiert eingesetzten Melodien sind den Gitarristen vorbehalten – und wirken eher wie verzagte Lockerungsübungen zwischen rastlosen Riff-Etappen. Zudem hackt die Doublebass jeden Anflug von Harmonie in Splitter. Exakt ein Mal brechen Heaven Shall Burn mit der Erwartungshaltung: Gut 50 Minuten nach dem sanften Intro “Awoken” fühlt sich das “Equinox”-Outro wie ein trauervoll tröpfelnder Abspann an – doch folgt mit dem malmenden “Atonement” ein instrumentales Schlusswort, mit dem nicht zu rechnen war. Abgesehen vom dramaturgischen Aha-Effekt zum Schluss erfüllt “Iconoclast” die Erwartungen: happige Prügel mit schlüssigen Inhalten.
weitere Platten
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