Gerade der disharmonische Opener lässt hoffen, dass etwas Spannendes folgt. Leider treibt einen der atmosphärisch-psychedelische Sound oft zu weit raus. Einzelne Songs machen Spaß, aber der Großteil des Albums eignet sich nur dazu, verträumt ins Kaleidoskop zu starren. “Distant Boy” etwa säuselt einem knapp fünf Minuten sympathisch, aber monoton ins Ohr, “Jump” weckt mit der kürzesten Spielzeit von 3:50 Minuten und sprunghaften Übergängen die eingeschlafenen Füße wieder auf. In “Blutac” kommt durch verzerrte Gitarren und etwas Schlagzeug-Gewummer Early-Tame Impala-Stimmung auf. Alles endet dann mit “Cold” so verzerrt, wie es begann.
Das ist cool, bewegt sich aber an der Schwelle zu anstrengend. Das gilt auch für die Überlänge der meisten Songs. Die Atmosphäre von “Dead Slow” passt, trotzdem wirkt die Platte unrund. Das könnte daran liegen, dass sie mehr oder weniger auf dem Sprung entstanden ist – und das hört man. Die Band, neben Harwood gehören Sam Ingles, Kyle Tickell und Bec Goring dazu, befand sich noch im Findungsprozess und zusätzlich auf Tour mit ihren Hauptprojekten, als sie „Dead Slow“ zusammenschusterte. Harwood selbst sagt: “Wir sind alle gut, aber da ist noch Luft nach oben. Unser Projekt für die Zukunft: Songs gemeinsam schreiben.” Dieses kreative Potenzial scheint an vielen Stellen durch, mehr auf den Punkt zu kommen könnte beim nächsten Mal aber nicht schaden.
Das steckt drin: King Gizzard & The Lizard Wizard, My Morning Jacket, Tame Impala