Heavy Temple
Garden Of Heathens
Schon “Extreme Indifference To Life” macht mit wuchtigem Doom-Riffing, ebenso wuchtiger Produktion, Wah-Wah-Solo und dem an Robert Plant erinnernden Gesang von Frontfrau High Priestess Nighthawk deutlich, dass Heavy Temple immer noch leichtfüßig auf den Punkt komponieren können, was sie ausmacht. Für “Garden Of Heathens” war es aber erklärtes Ziel des Trios, ihr Sound-Spektrum zu erweitern und anspruchsvoller zu machen.
Mit weniger präsentem Doom und mehr Heavy-Rock-Anleihen finden sich Heavy Temple allerdings häufiger im Spannungsfeld von Stoner- und Desert-Rock wieder (“Hiraeth”). Das ist Geschmackssache, aber wohl fühlen sich Heavy Temple auch hier – nur eben auf Kosten der Unverkennbarkeit ihres Psychedelic Doom Metal.
Gibt es doch mal psychedelische Eskapaden wie in “Divine Indiscretion” zeigt sich die Band verstrahlter denn je. Der Spagat, bei all diesen Referenzen an 70er Metal, 80er Doom und 90er Stoner Rock nicht nur Retro zu klingen, funktioniert für Heavy Temple meist. Allerdings folgt etwa auf den packenden Wüsten-Jam “Snake Oil (And Other Remedies)” ein offensichtlicher “Planet Caravan”-Moment. Aber mit Bergen an Riffs und einer hochcharismatischen Sängerin ausgestattet, kann “Garden Of Heathens” gar nichts anders, als ein unterhaltsames und teils packendes Album zu sein.
Das steckt drin: Black Sabbath, Jex Thoth, Mephistofeles