Fällt zum Glück nicht weiter auf, dass hier unterschiedliche Musiker am Werk waren, und das muss wohl an den Großmeistern Spencer und Verta-Ray liegen, die wie schon auf dem famosen Debütalbum “Heavy Trash” von 2005 allen Grünschnäbeln zeigen, wie Swamp-Blues-Rock’n’Roll zu klingen hat: schwarz, heiß, wild und dreckig. Die beiden zelebrieren hier die perfekte Schnittmenge aus Cramps, Gene Vincent, Standells und frühen Stones. Die staubige Gunslinger-Ballade “You Can’t Win” hätte auch der selige Johnny Cash nicht eindrucksvoller intonieren können, dann gleich im Anschluss ein herrlicher Schmachtfetzen wie “Crying Tramp”, und schließlich bringt das arschcoole Rockabilly-Revival “She Baby” alles zum Schwingen, was bei drei nicht angeschnallt ist. Trash as trash can! Vor vielen Jahren, als Bohlen & Co. noch einfach nur indiskutabel scheiße waren und kein so genannter Trash-Kult, da war “trashig” ein Edelprädikat, um den richtigen Spirit von Rock’n’Roll zum Ausdruck zu bringen. Genau das meinen auch Heavy Trash mit ihrem Namen. Diese Band hat genau den Trashfaktor, der aus roher Kohle schwarzes Gold macht. Das hat Feuer und Soul, selbst ein simpler Schrammler wie “Way Out” verbreitet hier mehr Leidenschaft als die meisten Neo-Rock’n’Roll-Bubis in ihren Sternstunden. Nichts gegen Spencers Blues Explosion oder die mittlerweile wohl leider verblichenen Speedball Baby, wo Verta-Ray zuvor seine Riffs zum Glänzen brachte, aber die beiden Herren sollten sich ernsthaft überlegen, sich zukünftig exklusiv dem Heavy Trash hinzugeben.
weitere Platten
Midnight Soul Serenade
VÖ: 16.10.2009
dto.
VÖ: 30.05.2005