Arne Heesch
Demons Are Scared
Text: Oliver Uschmann
Sechs der acht Songs lagen viele Jahre herum, doch erst mit der zarten Version des Ulme-Klassikers “The Glowing” und vor allem dem eindringlichen “Treeprayer” formte sich für Heesch ein Album, das man guten Gewissens auf die Menschheit loslassen könne. Oder zumindest auf jenen kleinen Teil dieser, der die Schönheit von Abgründen kennt und der ahnt, dass kein interessanter Charakter ohne Narben auf der Seele entsteht. Die einzigartige Stimmfarbe trägt auch ohne Noise-Wände und Sludge-Fluten – oder gerade deswegen. Pointiert und ungefiltert zugleich erzählt der Sänger, Songwriter und postromantische Texter eine Heldenreise in acht Akten, mit tiefen Tälern des Verlustes, inneren Kämpfen und Neubeginn. Das besagte “Treeprayer” verarbeitet den Tod des Vaters auf intensive Weise. Die Dämonen bekommen es im Titelsong deshalb mit der Angst zu tun, weil sie statt mit Verbissenheit mit der Liebe konfrontiert werden. “Magneto” klingt als Titel zwar nach Action-Blockbuster, ist aber Chocolat mit Whiskey-Store statt Patisserie. Gerichtet sind die Lovesongs an Heeschs Partnerin in Leben und Musik, Yvonne Ducksworth (Ex-Jingo De Lunch), die als zweite Stimme dieses Kleinod begleitet und im finalen Treedeon Song beendet, der den Bogen zu ihrer gemeinsamen Band schlägt.