Da können Horden von Black-Metallern noch so böse Kreaturen auf die Cover ihrer Alben pressen: Kaum eines wird so unheimlich wirken wie das Antlitz von Alchera. Dieses reduzierte Schwarzweiß-Foto mit dieser seltsamen Bettlakenleiche ist edel und andersartig, der Bandname darauf nur zu erkennen, wenn das fein gedruckte Glanz-Logo das Licht reflektiert. Willkommen in der Welt des Postrock. Hier wird Stil noch groß geschrieben und werden kleine Liebhaberkunstwerke geschaffen. Die Form über den Inhalt zu stellen, wäre allerdings unfair. Die sechs Instrumentalstücke zirkulieren immerhin im Kreis der Großen. Natürlich stammt das irgendwie von Neurosis ab. Ebenso wie Isis und Pelican ja auch. Doch findet sich im teils avantgardistischen Sound der Heirs noch eine Prise Industrial im Sinne von Godflesh. Nicht zu vergessen, dass die Australier eine Vorliebe für die noisigen Momente der Swans haben. Wobei man nicht unter den Tisch fallen lassen sollte, dass Schlagzeuger Damian Coward und Gitarrist Brent Stegeman schon erstaunlichen Screamo-Wahnsinn mit Love Like… Electrocution ablieferten und Brent zudem mit Whitehorse den Doom buchstabierte. Vielleicht resultiert die unangenehme Schönheit von Alchera aus den frühen Fingerübungen ihrer Mitglieder. Vielleicht sind Heirs auch einfach Freunde des stilvoll Kaputten.