Fast wie ein Musical, das John Barry und Burt Bacharach in imaginärer Kooperation geschrieben haben, erscheint “A Shopkeeper Will Not Appear”. In 14 orchestralen Nummern malen Heist einen bunten Bilderreigen, und vor dem inneren Auge tanzt James Bond mit Emma Peel. Dramatisch orchestral eröffnen die Streicher von “If” die Revue und weichen bald verspielter Leichtigkeit, Bläser setzen Akzente, während der männlich/weibliche Doppelgesang sanfte Harmonie beschwört. “What Did You Do Today?” führt den Traum weiter, während die Inszenierung mit “Song For Tomorrow” eine neue Marschrichtung erhält: Das Sample einer alten Choraufnahme leitet einen Song ein, der die Geigen dramatisch sprechen lässt, eine Steigerung, die durch militärisch wirkende Percussionelemente gestützt wird. Als unerwartetes Schlaflied folgt “Night”, dessen einlullende Wirkung begrenzt ist. Schon bald entsteht ein Wechselspiel der Instrumente, Bläser wirken kommentierend, während der Gesang einer ganz eigenen erzählenden Theatralik folgt, die mehr mit Kurt Weill als Mary Poppins gemein hat. An die Stelle des geforderten “lullaby” tritt so nicht ohne Ironie der Alptraum, und komische Effekte durchziehen auf verschiedene Art ein gelungenes Album, das zeigt, dass Vielseitigkeit und Kohärenz sich nicht widersprechen.