Helhorse wissen durchaus, wo Thors Hammer hängt. Allerdings haben sie das bei den Klassenbesten Crowbar und Down abgeschrieben. Wofür es in der Schule des Lebens eine Sechs und in New Orleans ordentlich auf die Fresse gäbe. Helhorse sind aber aus Dänemark, und charmante Diebe sind sie auch. Die Sludge-Riffs im Opener Skull Sun sind in Grooves verpackt, die normalsterbliche Headbanger kaum kalt lassen werden. Im the prophet of doom, singt Mikkel Wad Larsen im Blutrausch der Texttreue zu den Southern Lords und pendelt wie good ole Phil Anselmo zwischen Stimmbandgezerre und sauber gesungenen Hooks. Djöfullin er Danskur – der Gehörnte ist Däne – wird da behauptet, und nur im Detail findet man den Teufel, der dieses Debüt vor einer Plagiatsaffäre bewahrt. In The Last Temptation etwa schimmert das kristalline Talent für feingeistige Melodien durch, die Helhorse auf Gedeih und Verderb in die Schablone des amerikanischen Sludge pressen. Black Weed ist ein weiterer Rückfall in NOLA-Zeiten, wobei Anselmos verkatertes Gestöhne über die letzte Partynacht hier wörtlich zitiert wird. 237 übertreibt es mit den Down-Anleihen endgültig, was auch beweist, wie leicht sich mit pentatonischer Schmiergitarre und einem Krawall machenden Sänger Legenden nachbauen lassen. Mut zur kreativen Lücke zeigt sich nur in White Light, Black Hope, wo Helhorse als deprimierter Alternative-Act mit begrenzten musikalischen Mitteln auftreten. Aber Hand aufs Herz, das waren die Großväter Black Sabbath 1970 auch.