Ihr Weg vom gefeierten Majordebüt “The Neon Handshake” zum Nachfolger “Transmit Disrupt” war sicher kein leichter, moralisch wie musikalisch. Wohin sich die einstigen Emo-Hoffnungsträger mit dem dritten Studioalbum manövrieren, bleibt unklar. Feste Konstante ist die alte Schwermütigkeit. Der für die Band typische Weltschmerz sprießt aus allen Ecken und Enden. Wobei, Ecken? Die scheinen zunächst überhaupt nicht vorhanden. Die ersten vier, fünf Durchgänge lassen wenig Markantes zurück, außer dem Eindruck, dass sich Hell Is For Heroes diesmal noch konsequenter an Musesche Soundgefilde heranbewegt haben. Gemeint ist der stetige Spannungsaufbau in den Songs, dem jedes Mal ein Ausbruch folgt. Wenn sich alles entlädt und Justin Schlosbergs Stimme in herzzerreißende Höhen hinaufschwingt, um sich fast zu überschlagen. Ein Zugewinn an Dramatik, der stellenweise bestens funktioniert, oft aber genauso überladen und anstrengend wirkt. In dieser Welt aus Bombast und Moll entblättern sich einzelne Schichten, die übereinander gestapelten Gitarrenspuren und kleinen Feinheiten erst nach und nach. Das wird einigen Freude bringen. Andere wird es Nerven kosten.
weitere Platten
Transmit Disrupt
VÖ: 04.11.2005
The Neon Handshake
VÖ: 10.03.2003