Was wurden die heiß gehandelt! Da sich Englands kühles Klima partout nicht auf die Musikjournaille niederschlägt, mussten sich Hell Is For Heroes 2003 mit dem Image des “nächsten großen Dings” herumschlagen. Da war es nicht wirklich hilfreich, das Debüt “The Neon Handshake” auf einem Major erscheinen zu lassen. Doch vor dem Hype ist nach dem Hype: Die Presse-Karawane zieht weiter, die Band bleibt zurück. Und man war so bedient, dass Sänger Justin Schlosberg sein eigenes Label gründete, um der Band die nötige Zeit und Ruhe für den Nachfolger zu sichern. Gewann erneut das Produzententeam Pelle Henriksson und Eskil Lövström (The Hives, Refused) für die Zusammenarbeit. Und veröffentlichte “Transmit Disrupt” zunächst nur in England, in Eigenregie. Dass letztendlich die Schweden von Burning Heart die drei davon überzeugen konnte, Europas Landesgrenzen erneut zu überschreiten, liegt wohl daran, dass man sich neben Bands wie Refused sichtlich wohl fühlt. Und verstecken muss man sich nicht: zehn Tracks, die filigrane Kartenhäuser aufbauen, um sie dann mit der Dampfwalze einzureißen, zwei Feedback-Experimente nicht eingerechnet. Dabei ist die Fallhöhe zwischen Wut und Melancholie nicht so ausgeprägt wie etwa bei Thursday oder Thrice, da ist viel Post-Irgendwas-Rock im Spiel, das Augenmerk liegt auf der Atmosphäre des Gesamtpakets und gegenüber dem Debüt ist Selbstkonditionierung eingezogen. Dass man mit “Kamichi”, “Discos And Casinos” und “Burning Lafayette” doch wieder großartige Songs im Gepäck hat, die das Hype-Feuer erneut schüren könnten, möge ihnen diesmal nicht zum Verhängnis werden.
weitere Platten
dto.
VÖ: 22.06.2007
The Neon Handshake
VÖ: 10.03.2003