Schon der Opener “Action De Grâce” überschreitet ungeniert den Gitarrensolo-Schmerzpegel – The Hellacopters go Stadionrock?!? Daß fast alle in der Band große Kiss-Fans sind, ist allgemein bekannt, doch mußten sie wirklich so viel von deren Stil adaptieren? Ja, sie mußten. Das supercoole “The Electric Index Eel” – dem aufmerksamen Leser bekannt von der CD-Beilage unserer letzten Ausgabe- ist zwar nicht unbedingt repräsentativ, und doch haben alle elf bzw. zwölf (in alter Copters-Tradition gibt’s einen Vinyl-Bonus, das Cover “Angel Dust”, das bei Venom in voller Länge “Angel Dust Red Light Fever” heißt) Stücke genügend Drive, um den Großteil der Rock’n’Roll-Konkurrenz aus Skandinavien und dem Rest der Welt hinter sich zu lassen. Nach ein paarmal Hören manifestiert sich bei mir der Eindruck, es hier mit dem vielleicht besten Hellacopters-Album ever zu tun zu haben, auch wenn ich den Rotz und Dreck der “Supershitty To The Max”-Tage immer noch schmerzlich vermisse. Darüber einmal hinweggekommen, muß man feststellen, daß die Songs allererste Sahne sind, und außerdem haben Nicke & Co. ja noch den nun fest in die Band integrierten Boba Fett und sein Fender Rhodes, dessen Einfluß sich auf “Grande Rock” spürbar niedergeschlagen hat. Nur peripher interessierten Personen dürfte die herausragende Single-Auskopplung “The Devil Stole The Beat From The Lord” reichen, wer allerdings die Stockholmer Bande schon immer mochte und/oder Bands wie AC/DC, Sweet oder eben Kiss zu seinen prägenden Pubertätsbegleitern zählt, findet in “Grande Rock” garantiert seine Platte des Monats. Und die Moral von der Geschicht: Trau’ dem ersten Eindruck nicht!
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