“We could screw the whole night long / Still have time to write this song.” Wer so was singt, tut es
auch. Würde es zumindest gerne. Hello Goodbye sind ein Trio mit wechselnden Begleitmusikern und spielen
rappeligen Indie-Garagenrock, der in punkto eigentümlicher Brüche und Vielfältigkeit nicht selten an
die frühen Fall und Pavement, durch Lisa Lundquists oft überdrehten Gesang allerdings auch an alte
Sleater-Kinney oder Life Without Buildings erinnert, wobei besonders das zu Tränen rührende
Anti-Mode-Manifest “From Fashion To Failurec” das Zeug zum Klassiker hat. Null Chic, null Finesse, null
Hype. Aus den grauen Industriestädten in die zweifelhaften Kellerbars und den ganzen Weg zurück.
Dringlich, spannend, irgendwie nah. Auch Sideman Frode punktet stimmlich, all das mit Lässigkeit und
einem angemessen rohen, nie aufgesetzt wirkenden Scheppersound. Seltsamerweise ein gutes Gefühl:
Während da draußen Deutschlands künftige Arbeitslosen-Rohlinge um den Platz als Superstar ringen,
nehmen Menschen, die längst durchs soziale Netz gefallen sind, in einem Göteborger Keller solche
Platten auf.