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    Hellworms
    Crowd Repellent

    VÖ: 01.01.1999 | Label: Let Them Eat Records/Konkurrel/EFA
    Text: Alexandra Brandt
    Platte des Monats
    Hellworms - Crowd Repellent

    Das letzte reguläre Victims Family-Studioalbum „Headache Remedy” erschien 1994, danach ging das Noise-Core-Trio aus San Francisco, für das sich hierzulande nie wirklich viele Menschen interessiert haben, in die ewigen Jagdgründe der Rockgeschichte ein.

    Sänger und Gitarrist Ralf Spight und Baßkönig Larry Bothroyd schlossen sich danach eine Zeitlang Plainfield (siehe VISIONS Nr. 72), dem entfernt geistesverwandten Projekt des definitiv gestörten Smelly Mustafa an und gründeten anschließend das Duo Saturn’s Flea Collar, mit dem nicht allzuviel passierte. Aber sie mußten wieder spielen, denn es brannte noch immer. Mit Joaquin Spengemann als neuem Drummer sind sie nun zurück, um den Kids endlich zu zeigen, was Sache ist, und Hellworms sind in jeder Hinsicht der legitime Nachfolger der Victims Family: schnell, wütend, laut, hysterisch, sarkastisch und ultra-verfrickelt. Drück’ auf ‘Play’, dreh’ es auf, höre den ersten Song „Wake Up Tomorrow”, und du weißt: nichts ist verlorengegangen, sie wollen schocken – und sie können es auch. Höre die fast trashigen Attacken in Songs wie „Mercedes To Hades” oder „Skull & Hashbrowns”, und dir wird klar, daß das niemand in der Zwischenzeit besser gemacht hat. Sie machen dich verrückt mit ihrem Highspeed-Gehacke? Vergiß es, verrückt bist du sowieso schon, also dreh’ die Bässe lauter. Du wirst auch belohnt mit überraschend melodischen Passagen wie in „Why Wait” oder „Baby Kisser”. Wer Victims Family nicht kannte, aber Kniffel-Rock der Marke Primus und Gesang mag, der eine vage Ähnlichkeit mit Jello Biafra aufweist, sollte jetzt endlich aus der Hüfte kommen und Hellworms kaufen. Ich jedenfalls habe mich über diese Platte fast noch mehr gefreut als über das übergroße, uralte und löchrige Victims Family-Shirt, das mir Dirk Siepe mal geschenkt hat.