Keimzelle der Klangexperimente war der in Seattle ansässige und mittlerweile geschlossene Gitarren-Equipment-Laden “Verellen Amplifiers” von Gitarrist Ben Verellen, in dem sich das Trio aus ein provisorisches Studio einrichtete. Ende 2020 und Anfang 2021 verbrachten sie dort viel Zeit, um Songs aufzunehmen und diese mit Elementen zu versehen, die so noch nie auf einem Helms Alee-Album zu hören waren. Der Opener “See Sights Smell Smells” geht beispielhaft voran: rückwärts abgespielte Becken, Piano, ein einschneidender Bass und obendrauf noch ein Saxofon-Intermezzo. “How Party Do You Hard” verdreht einem die Worte im Mund und lockt unter anderem mit Cello und Glockenspiel, ohne einmal von seinem nervösen Rhythmus abzuweichen. Erst der vierte Song, “Tripping Up The Stairs”, klingt nach dem vielseitigen Sludge, für den Helms Alee bekannt sind – obgleich auch hier Synthesizer unter der Oberfläche herumgeistern. Wirklich klassisch wird es mit dem sich langsam aufbauenden “Do Not Expose To The Burning Sun”, das zupackende Riffs, Gesangsharmonien und als einziger Song eine Länge von mehr als sechs Minuten bietet. Ebenfalls ungewöhnlich, im Kontext des Albums aber fast simpel, ist, wie technisch Helms Alee auf “Keep This Be The Way” ihre Songs angelegt haben. Verglichen mit dem verspielten Vorgänger “Noctiluca” ist es manchmal eine Spur zu viel.
weitere Platten
Noctiluca
VÖ: 26.04.2019
Stillicide
VÖ: 02.09.2016
Sleepwalking Sailors
VÖ: 21.02.2014
Weatherhead
VÖ: 21.06.2011
Night Terror
VÖ: 26.09.2008