Doomlastiger Postrock mit Stoner-Krediten und Indie-Anleihen greift hier zu kurz: Helms Alee ziehen souverän und stilsicher einfach derart viele Schubladen am Apothekerschrank des Alternativrock auf, dass man nach dem dritten Durchlauf auch schon nicht mehr bereit ist, die Kirche verdammt noch mal im Dorf zu lassen. Spröde bis minimalistisch effizient heruntergerockt, gelingt den dreien um den ehemaligen Harkonen-Sänger Ben Verellen ein stimmiger Einstand, der in knapp 36 Minuten ohne die geringste Atempause zu bannen weiß. Eine Brachial-Hymne wie “A Weirding Away” bekommt man selten zu hören, und “Paraphrase” klingt dann endgültig nach einer unheiligen Allianz der Pixies und Neurosis. “Night Terror” ist definitiv eine Herausforderung, die aber mit jedem Durchlauf mehr an Kontur, Atmosphäre und Kontur gewinnt. Entdecken, bevor es zu spät ist.
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