Dass Henry Rollins eine Menge zu sagen hat, ist nichts Neues. Aber bei seinen Spoken-Word-CDs wie diesem 1999 in Los Angeles aufgenommenen Werk überlegt man sich schon, ob sie in Deutschland so gut ankommen. Denn eines ist klar: Englisch sollte man schon ganz gut können, um die Anekdoten über seine Reise nach Jerusalem oder den Horrortrip zurück nach Hause nach der ’87er Europa-Tour zu verstehen. Laut und deutlich lässt sich Rollins über Dinge aus, bei denen man aufhorcht: Ist er nun eigentlich ein Rassist und Schwulenhasser? Oder nicht? Allen Freunden der Zensur gibt er hier ein weiteres Mal Rätsel auf: Rollins wünscht selbsternannten Poeten (Ersatz-Lehrern in 800 Jahre alten Cordhosen) den Tod. Sagt er. Und dann zieht er ein Buch aus der Tasche und liest aus seinen eigenen Werken. Und Männer, die Make-Up tragen, findet der Ganzkörpertätowierte einfach unmöglich. Oder unmännlich. Dieser Meinungsäußerung folgt die Geschichte, wie sich der Mann aus Stahl einmal zentimeterdick geschminkt in einer texanischen Muckibude wiederfand. Widersprüchlich? Eines steht fest: Erzählen und unterhalten kann der Mann.
weitere Platten
Drive By Shooting (EP)
VÖ: 01.02.1987
Hot Animal Machine
VÖ: 01.01.1987