Eine Platte zwischen knarziger Elektronik, oftmals dichten Songs und großen Pop-Gesten. Zum Zuhören und Liebgewinnen.
Marc Bianchi, der Mensch hinter Her Space Holiday, wird mich für den nun folgenden Radiohead-Vergleich zwar hassen. Ist er aber auch selber Schuld: Nicht genug, dass der in San Francisco lebende Tüftler für “Manic Expressive” den gleichen Cover-Artworker beauftragte wie die fünf Schlauköpfe für “Amnesiac”. Nein, dann muss er auf seinem zweiten regulären Album (nach der Remix-Offensive “Ambidextrous”) auch noch das entdecken, was bei tollen Musikern mit dem Fingerchen für tolle Songs derzeit sehr en vogue scheint. Nämlich: weg von der Gitarren-orientierten Pop-Ballade, hin zu Elektronik-Spielereien in weit gefasster Song-Textur. Das geht zwar auch mal daneben, man verliert sich im experimentellen Wolln-mal-sehn und Schaun-mer-mal, ab und an gehts aber auch gut und uns direkt unter die Haut. Wohlig-warme Popmomente mit dicken Streichern zu rumpelnden Knisterbeats, verträumte Leichtigkeit in dahin gezupften Gitarren, und Bianchis Schlafzimmer-Stimme mittendrin. Dass es nicht zum ganz großen Wurf gelangt hat, liegt einzig an dem extremen Entwurf-Charakter, den einige Songs mitbringen – da fehlt ein bisschen was. Doch ansonsten: Wohnzimmer is the new opulent.
weitere Platten
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VÖ: 23.10.2000