Wer sich mit diesem Kerl auf Reisen begibt, kommt rum. Gerne taucht er im Herzen der USA auf. Dort, wo die Legenden des RocknRoll in jedem Whiskeyfass zu Hause sind. Seine Songs spielen aber auch in Downtown Budapest oder an verlassenen Seen in den Bergen. Meistens ist David-Ivar, den alle nur Ya Ya nennen, nicht alleine. Fast jeder Song hat ein Gegenüber. Eine Partnerin, von der er sich wünscht, sie würde ihren Kopf endlich auf seine Schulter legen, oder die ihn morgens um sechs Uhr verlassen muss und ihm ins Ohr flüstert, sie würde lieber bleiben. Ya Ya weiß das. Er singt dann Tell Me Something I Dont Know und macht aus dieser Banalität einen der tollsten Songs seiner Karriere. Viele englische und amerikanische Songwriter schätzen Kollegen aus Ländern, in denen Englisch nicht die erste Sprache ist. Diese Leute nutzen die Vokabeln anders, finden skurrile Vergleiche und mutige Reime. Ya Ya ist, so viel weiß man mittlerweile, Sohn einer jüdischen und US-geprägten Diplomatenfamilie, der in Schweden und Frankreich aufwuchs. Zeilen wie Give me a waterfall, give me a beach/ Give me a phone call, Im not hard to reach aus dem ziemlich traurigen Song The Magician würden einem US-Songwriter kaum einfallen, und alleine wegen Versen wie diesem ist auch das neue Herman-Dune-Album wieder eine wunderbare Wundertüte mit mal süßen, mal netten, mal umwerfenden Kleinigkeiten. Wie schon auf dem Vorgänger (dem damals ersten Album ohne den ähnlich begabten Bruder André Herman-Dune, der derzeit unter dem Namen Stanley Brinks musiziert) klingen die Lieder nicht mehr nach schludrigem Anti-Folk, sondern warm und voluminös. Nie war es leichter, mit Herman Dune eine Welt zu entdecken, die man so auch noch nicht gesehen hat.
weitere Platten
Next Year In Zion
VÖ: 26.09.2008
Not On Top
VÖ: 11.04.2005