Nachdem Unida ja nun vorerst auf Eis zu liegen scheinen, schickt John Garcia mit Hermano eine weitere Band ins Rennen, die im Gegensatz zu seiner Hauptband allerdings deutlichen Projektcharakter pflegt. Hermano sind eine Art Supergroup der runtergestimmten Gitarren: Musiker von Afghan Whigs, Supafuzz, Black Cat Bone, Disengaged und Orchestra Del Desierto suchen nach einem gemeinsamen Nenner und finden ihn in einem Sound, der wie die logische Fortsetzung eines anderen Garcia-Projekts, nämlich Slo-Burn daherkommt. Hermano kochen mit Wasser und fügen der Schublade, in der sie zu Hause sind, keinen weiteren Entwurf hinzu. Das muss man aber keinesfalls als Manko verbuchen. Mittlerweile fast klassische Stoner-Grooves ordnen sich einer treibenden Punk-Attitüde unter, während Garcias prägnantes Organ für ordentliche Wiedererkennungsmomente sorgt. Der Platte, die bereits im Jahr 2000 entstanden ist, merkt man den Projektcharakter deutlich an. Alle Songs klingen so angenehm nach Bauch, wie man sich das nur wünschen kann, und wer die Band auf der kurzfristig anberaumten Minitour erleben konnte, wird bemerkt haben, dass sich hier ein paar Musiker gefunden haben, die sich nahezu blind verstehen. Und so klingt die ganze Scheibe: authentisch, spontan und unerhört groovend – einfach eine gute Platte. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.
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