Herod
Iconoclast
Tatsächlich ist die Interpretation von Metal, die Herod auf “The Iconoclast” feiern, ein Bruch mit den eigenen Konventionen, und das bereits nach vier Jahren Bandgeschichte. Ihre Neigung zum Doom-lastigen Death Metal, die sie auf “Sombre Dessein” (2019) nicht ganz abschütteln konnten, ist nun einer nach vorne drängenden Form von progressivem Sludge Metal gewichen, ohne dabei jemals den Fuß vom Gas zu nehmen.
Geisterhafte Chöre flankieren Ex-The Ocean Sänger Mike Pilat durch fordernde Midtempo-Riffs im Stil früher Crowbar und abgründige Halbton-Passagen aus der Vorhölle. In “The Ode To…” erklingen auf einmal die Stimmen des bulgarischen Frauenchores Les Mystère Des Voix Bulgares in perfekter Harmonie mit dieser schroffen Musik und erschaffen eine schwer fassbare Chimäre aus Metal und Folklore.
In Herods Kosmos steht avantgardistische Ambition wie in “The Ode To…” oder dem schwebenden “The Intergloom” gleichberechtigt neben dem Drang zum metallischen Noise, wie “The Becoming” oder das unnachgiebige “The Girl With A Balloon” demonstrieren. Auch eine Geistesverwandtschaft mit Bands wie Gojira oder Hypno5e kann mit Stücken wie “The Obsolete” oder dem neunminütigen, epischen Albumfinale “The Prophecy” nicht verneint werden.
Das steckt drin: Burst, Cult Of Luna, The Ocean
weitere Platten
Sombre Dessein
VÖ: 15.02.2019
They Were None
VÖ: 02.05.2014