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    Hey Colossus
    In Blood

    VÖ: 01.09.2023 | Label: Wrong Speed/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 366
    7 / 12
    Hey Colossus - In Blood

    Mit zwei Jahrzehnten gemeinsamer Bandgeschichte sind Hey Colossus selbst zum Koloss geworden. “In Blood” verläuft zwiespältig: Viele Passagen scheinen die Last aus 13 Vorgängern nur schleppend tragen zu können, andere Songs bleiben trotzdem frisch.

    Wer sich wie Hey Colossus als Inspiration für eine Platte an britischen Folk- und Geister-Mythen orientiert, hat vermutlich nichts gegen etwas Entschleunigung. Stücke wie “My Name In Blood” oder “Avalon” waten dann aber doch zu behäbig durch den historischen Morast, um die Stimmung über die gesamte Songlänge aufrechterhalten zu können. Dass Hey-Colossus-Frontmann Paul Sykes dabei auch noch des Öfteren auf fragwürdig schiefe Gesangsbahnen gerät, macht das Erlebnis nicht unbedingt unterhaltsamer.

    Stimmiger kann sich der durchweg mystisch-unheilvolle Ton immer dann breit machen, wenn die Songs außerhalb der Sludge- und Noise-Formen aufgehen. Diese Platte, die als poppigste ihrer bisherigen Veröffentlichungen gehandelt wird, traut sich diesen Sprung glücklicherweise immer wieder. Die Gitarren von “Perle” könnten sogar von den ersten Queens Of The Stone Age-Platten stammen, bei “Can’t Feel Around Us” ist der Stimmungsbogen mit hymnischen Refrains und mehr Melodieverliebtheit gut gelungen und “Curved In The Air” kann dank der reduzierten Instrumente viel besser atmen.

    Am Ende ist “In Blood” vor allem eine schöne Nachricht für treue Fans, aber neu Dazugestoßene finden im üppigen Back-Katalog von Hey Colossus genügend passenderes Ausgangsmaterial.

    Das steckt drin: Killing Joke, Oxbow, Swans

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