High Desert Queen
Palm Reader
Die größte Veränderung zum schmissigen Debüt “Secrets Of The Black Moon”: Morgan, die Tochter von Gitarrist Rusty Miller ist mittlerweile fest als Bassistin dabei. “Palm Reader” klingt aber auch anderweitig familiär. High Desert Queen sind ein absolutes Raumwunder, denn ihre Tricks passen streng genommen auf ein Blatt Papier: herzenswarme Härte, ausladende Hüfte, große Refrains und dann ein schönes Gitarrensolo. Fertig. Immer wieder.
Die Sache mit der Hüfte liegt besonders an Schlagzeuger Phil Hook, der die Geschichte hier munter irgendwo zwischen John Bonham und J.P. Gaster von Clutch vorantreibt – weißer Funk, echtes Kopfnickerzeug. Was er macht, ist mitunter fantastisch und eine willkommene Ablenkung von der Übersichtlichkeit des übrigen Werkzeugs.
Nur einmal erweitern High Desert Queen ihr Spektrum: In “Death Perception”, weil da Emma Näslund von den schwedischen Gaupa diesen unentwegt pumpenden Heavy Rock zumindest kurzzeitig durch etwas sinistres Feingefühl auflockert. Okay, “Solar Rain” am Schluss schlägt in Richtung Doom aus, aber am Ende fühlt es sich an wie nach einer mittellangen Autofahrt, bei der man plötzlich ankommt und kurz irritiert ist, weil man sich eigentlich kaum noch an sie erinnern kann. Wie war die Fahrt? Ja, wir sind ganz gut durchgekommen.
Das steckt drin: Clutch, Corrosion Of Conformity, ZZ Top
weitere Platten
Secrets Of The Black Moon
VÖ: 15.10.2021