Dabei ist das Supermegapower-Trio ja auf Spektakel getrimmt wie kaum ein anderes Trio der Rockgeschichte. Drei Giganten an ihren Instrumenten, die in der Lage sind, zu klingen wie eine Herde Bisons, die vor einer Gerölllawine flieht. Das haben sie zur Genüge bewiesen, deshalb müsste sich Oben-ohne-Gitarrist Matt Pike auf seinem achten Album mit High On Fire dann auch etwas mehr einfallen lassen als ein Mehr von dem, was man in- und auswendig kennt. Das hatte vor elf Jahren auf “Death Is This Communion” wunderbar funktioniert. Das war High On Fires viertes und immer noch abwechslungsreichstes Album – mit akustischen, sogar orientalischen Texturen, Mellotron-Einsatz und Schlagzeugsolo. All das gibt es hier nicht. Dafür gibt es beträchtliche Längen, denn das vierminütige “Electric Messiah” ist der knackigste Song. Darin zollt die Band Motörhead Tribut – was sie wahrlich nicht zum ersten Mal tut. Drumherum gibt es vor allem Brocken von bis zu neun und zehn Minuten Länge. Klar, das ist alles derbe. Na sicher gniedelt Pike sich toll einen ab. Logisch, dass Des Kensel rasant durch die Boller-Epen ballert und Kurt Ballou das produktionstechnisch toll in Szene gesetzt hat. Aber das Material ist nicht sonderlich originell. Der Motörhead-AC/DC–Ramones-Effekt des Nummer-sicher-Trademark-Sounds hat sich eingeschlichen. Beim längsten Album der Band fällt das umso mehr ins Gewicht. Was natürlich nicht bedeutet, dass der Titeltrack, das irre “Freebooter” und das überraschend melodische “Drowning Dog” zum Abschluss nicht 1A wären.
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