Es gibt sie sicher noch zu Hunderten, erstaunt ist man aber doch immer wieder: Über Bands, die seit zehn Jahren genau den Sound machen, den man über alles schätzt, von denen man aber trotzdem noch nie gehört hat. Hitch gehören dazu: Ganz eindeutig einzusortieren in einen melodiegetriebenen Post-Hardcore-Rock zwischen Unwound, Drive Like Jehu, …Trail Of Dead und Silkworm, mit mehreren Alben bei Winz-Indies wie Delboy und Divot, und jetzt endlich angekommen bei Kinky Star, was ihnen zumindest ein gewisses Interesse außerhalb ihrer Heimat garantiert. Zu Recht: Die Mischung des Trios ist zackig, präzise und mitreißend. Sie beherrschen das Spiel mit der Laut-Leise-Dynamik wie die alten Hasen, die sie mittlerweile ja auch sind. Sie können rotzen und klotzen wie eine Musik gewordene Dampframme, wissen zugleich aber um die Notwendigkeit zündender Melodien, geschickt eingestreuter Ruhephasen und überraschend vertrackter Arrangement-Ideen. Alles verpackt in einen Sound, der vermutlich nicht nur zufällig an die letzte Mclusky-Platte erinnert, besetzen sie damit sehr gekonnt und einigermaßen punktgenau die Lücke, die durch die ernüchternde Auflösung der Vorgenannten entstanden ist. Zwar sind Hitch nicht ganz so derb, ein wenig harmoniebetonter und deutlich verspielter; aber vom Prinzip her geht’s genau in diese Richtung. Und wieder eine Band, wo man jetzt wochenlang versucht, die vermutlich längst vergriffenen Frühwerke über krude Subkultur-Mailorder zu bestellen…