Stooges-Vibe mit Schnodder-Appeal ist ja schön, gut und immer wieder gern gehört, aber bei der momentanen Überfütterung mit rotzig rockenden Jungspunden muss man sich schon ein bisschen was einfallen lassen, um aus der Masse herauszustechen. Der gute wilde Rock`n`Roll boomt ja nicht erst seit fünf Minuten. Leider fehlt Hoggboy das, was z.B. den Strokes, Libertines, Datsuns oder White Stripes bei aller Verschiedenheit gemein ist: Man erkennt diese Bands nach kurzer Zeit, selbst wenn man den Song noch nie gehört hat. Bei Hoggboy wird einem das wohl nicht so leicht passieren. Dabei machen sie eigentlich vieles richtig, nehmen sich nur die feinen Riffs aus der Mottenkiste, wissen um die nötigen Zutaten für einen guten Song und den dazu passenden Lärmfaktor. Leider haben sie zu wenig wirkliche Hits (der Opener “Left & Right” ist allerdings definitiv einer!), weshalb hier mit Füllmaterial ausgebessert werden musste. “Call Me Suck” zum Beispiel hat zwar ein ganz nettes Riff, aber nett genug, dass man daraus ein Instrumental basteln sollte, ist es nun leider nicht. Nein, so gut und gerne sie auch jammen, der hübsch zwischen Iggy und Lou Reed pendelnde Gesang darf nicht fehlen, sonst werden sie noch austauschbarer. Doch auch trotz der mangelnden persönlichen Note ist “Or 8?” ein Album, mit dem man ganz gut Spaß haben kann. Und wenn es auch nur bis zum nächsten Hype ist.