Holly Golightly hat im Laufe ihrer Karriere zehn Alben eingespielt, erst mit der Billy Childish-Fankapelle Thee Headcoatees, später solo. Doch abseits eines small circle of retro’n’garage friends nahm niemand groß Notiz von der Frau mit der coolen Circenstimme, die Wasser in Whiskey und Männer in Wesen mit Gefühlen verwandelt. Doch seit diesem Frühling ist alles anders, denn da erschien das “Elephant”-Album der White Stripes, wo die Gute mit Jack White das nicht nur textlich zum Aufhorchen einladende Schlussduett “It’s True That We Love One Another” zum Besten gab. Seitdem klingelt das Telefon ununterbrochen, der ‘NME’ war auch schon da, und man muss kein Prophet sein, um “Truly She Is None Other” die besten Verkaufszahlen ihrer Karriere vorherzusagen. Dabei macht Miss G. nichts anderes als in all den Jahren zuvor: Die Uhr wurde 1967 angehalten, digital ist Satan, und ihre Leidenschaft für die Kinks (hier werden “Time Will Tell” und “Tell Me Now So I Know” gecovert) ist auch nicht erloschen. Vom puren Bubblegum-Sixties-Girl-Pop Marke Shangri-Las hält sie sich allerdings fern, stattdessen baut sie den ein oder anderen Abgrund ein, der von weitem nicht wirklich sichtbar ist. Ein Fall für Gesternspezialisten – und für Lee Hazlewood. Zumindest falls diesem mal wieder nach einer neuen Platte und vor allem nach einer neuen Frau an seiner Seite ist…
weitere Platten
Laugh It Up! (Rerelease)
VÖ: 17.03.2006
Slowly But Surely
VÖ: 18.10.2004
The Good Things
VÖ: 30.11.1999