“Das klingt irgendwie nach Morrissey…”, murmelt Kollege Welsing und wundert sich: “War der Mann nicht sonst allein mit Gitarre?” – Ja, war er. Und auf “Sing What You Know”, dem neuen Album von Felix Gebhard, ehemals aka Home Of The Lame und jetzt immerhin noch Sänger und Songwriter der Band Home Of The Lame, ist er das nicht mehr. Die Konzerte im Vorprogramm von Element Of Crime oder Maritime spielten sich mit zweiter Gitarre, Bass und Schlagzeug im breiten Rücken des sympathischen Felix wohl doch um einiges besser. Also sind Home Of The Lame nun eine richtige Band. Genau wie zuletzt Bright Eyes und Okkervil River. Und sie klingen auch so. Die schnörkellosen, schönen und stets warmen Popsongs auf “Sing What You Know” stehen zwischen Großstadtromantik und Fernweh zwischen den Stühlen, oder besser: liegen auf der Couch. Manchmal weiß man, was Thees Uhlmann meint, wenn er sagt, Felix Gebhard sei der deutsche Jack Johnson. Nur soll er das sein? Konnte Felix ganz allein nicht schon alles? Zu selten sind auf”Sing What You Know” die Momente, in denen dich allein seine brummend-sanfte Stimme mit Hilfe einer einzigen Gitarre in eine dicke Decke hüllt und dir einen heißen Kakao mit Schuss anbietet. Es fällt zunächst schwer, sich hiermit zufrieden zu geben, war doch noch die letzte EP “Habitat” voll von genau diesen Momenten. Aber wie singt Gebhard selbst in “Said And Sung”: “Everybody is so scared of mediocrity/ I tell them not to worry/ Then I go back to sleep”.
weitere Platten
The Tree Museum EP
VÖ: 21.09.2012
Here, Of All Places
VÖ: 09.12.2005