Bands wie Creed, P.O.D. oder auch Further Seems Forever erfreuen sich weltweit wachsender Beliebtheit, doch auch im Hardcore sammelt sich eine stetig wachsende Gemeinde, die auf eine gut funktionierende Infrastruktur um Labels wie `Takehold` oder `Solid State` bauen kann. Zao, Stretch Arm Strong, BelovedNC oder Saved By Grace danken in ihren Booklets ganz ergeben dem lieben Gott und lassen auch in ihren Lyrics das eine oder andere Gebet gen Himmel fahren. Hopesfall aus North Carolina zählen zu den bemerkenswertesten Vertretern dieses Subgenres, die musikalisch zu beeindruckend sind, um sie schlicht zu ignorieren. Gleich mit ihrer Debüt-EP “No Wings To Speak Of” landeten sie einen kleinen Klassiker, der einem allenfalls beim Textstudium ein wenig vergrätzt werden konnte. Mit dem zweiten Album ist das Quintett nun bei `Trustkill` (Poison The Well, 18 Visions) gelandet und bleibt seinem Konzept von Zuckerbrot und Peitsche weiterhin treu. Mal umschmeicheln sie einen mit lieblichen Melodiebögen, um einem dann wieder wutentbrannt ins Gesicht zu springen, mal umgarnt einen Sänger Jay Forrest mit herzerweichend vorgetragenen Poemen, um einem einen Augenblick später wieder seine Gottesfurcht ins Ohr zu brüllen. Gekonnt in Szene gesetzt wurde dieses Laut/Leise-Spiel übrigens von Matt Talbott (früher Kopf der Kritikerlieblinge Hum), der den Aggro-Parts die entsprechende Durchschlagskraft verpasst und den Emo-Anteilen genügend Raum gibt. Wie gesagt: Für Atheisten und Agnostiker vielleicht nicht ganz so leicht zu verdauen, eine Chance haben sich Hopesfall aber allemal verdient.