Erst Melodycore, jetzt Emo-Pop. Von einem Soundkorsett ins nächste huschend, ist sicherlich auch “Texas One Ten” leidenschaftlich gefühlt, geht aber im neuen Genre genauso die Gefahr von Überzuckerung und Gleichförmigkeit ein wie damals im Rahmen der alten Profession. Ob das melancholische Schmachten in “Morning Sunshine” und “Scene One, Take Two” oder das zweisame Brüllen und Singen in “Exhale To Asphysiation”: Vom Gros der Schubladen-Nachbarn ist das alles nicht zu unterscheiden. Allenfalls liegt die Stärke der Band darin, dass man die aufsteigenden Gesangsmelodien und sehnsüchtigen Ohhhs und Ahhs aus Powerpop und Emo in Stücken wie “More At Home” oder “Half Way” mit ordentlich zupackenden Riffs kombiniert, die noch der Schule der eher dunkler und fetter produzierten Melodycore-Alben entstammen könnten. So teilen sie mit No Fun At All ein halbes Riff und mit der letzten Ten Foot Pole die Vortäuschung falscher Tatsachen: Hier wie dort stieg man mit wütendem politischen Gebrüll ein und wechselte danach schnell in gefälligere Gewässer. Dabei beweist der rein akustische Titelsong doch, dass man auf Stilschubladen pfeifen kann, wenn nur das Songwriting stimmt.
weitere Platten
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VÖ: 07.10.2011
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VÖ: 30.11.1999