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    Horn Of The Rhino
    Summoning Deliverance

    VÖ: 19.09.2014 | Label: Doomentia/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Horn Of The Rhino - Summoning Deliverance

    Wenn dieses Ungetüm lossprintet, dann wähnt man sich im Speed-Sludge-Paradies von High On Fire.

    Eigentlich hat Matt Pike ja ein Patent darauf, schweren Sumpfmetal mit dem Speed von Motörhead voranzutreiben. Wie ein Bulldozer mit Raketenantrieb. Wenn auf “Summoning Deliverance” nach dem ersten atmosphärischen Rauschen plötzlich “Exvenhstench” losstürmt, dann ist alles da, was man an High On Fire liebt: die Geschwindigkeit, die unaufhaltsame Wucht, das Gurgeln eines wütenden Dämonen. Dass die Basken aus Bilbao auf ihrem vierten Album noch einiges mehr wollen, das wird im weiteren Verlauf deutlich. “Onward Through Domination” nimmt das Tempo immens raus – so wird aus dem Gebräu klassischer Doom mit allem, was dazugehört und was Saint Vitus auf ihren Genre-definierenden Alben einst ersonnen haben. Ja: Sänger Javier Gálvez klingt plötzlich sogar wie Wino, zelebriert mit Inbrunst Melancholie und Misantrophie. Was wiederum das konzeptuelle Element wäre, das das Album umtreibt. Im Folgenden tauchen zwar die High-On-Fire-typischen Elemente erneut auf, doch ist Horn Of The Rhino, diesem bulligen Power-Trio, vor allem daran gelegen, tiefgehende Atmosphäre zu schaffen. Songs zwischen fünf und acht Minuten bieten dafür Platz, womit sie diese füllen, ist äußerst faszinierend. Etwa in “Deliverance Prayer”, wenn Gálvez seine Zeilen gen nächtlichen Himmel jault wie einst Chris Cornell in “Beyond The Wheel”. Ihre offensichtliche Zuneigung für 90s-Grunge zelebrieren Horn Of The Rhino dann auch im, an die 66. Stelle verbannten Hidden Track. Das akustische Stück bringt die rotweingetränkte Melancholie von Type O Negative mit den Texturen von Alice In Chains’ “SAP”-EP zusammen.