Durch Zufall wurde ich einst Zeuge eines Hot Chip-Auftritts. Sie spielten im Plattenladen “12 Tonar” auf Island. Fünf Londoner mit bunten Pullis, dicken Brillen und knuffigem Äußeren. Alle stehen, hinter Moog-Keyboards, Drummachinen und Percussion-Installationen. Einer von ihnen schnallt sich ab und zu mal die Gitarre um. Wenn die fünf Action machen, dann klingt das, als träfen Daft Punk auf Stevie Wonder, The Postal Service auf Prince, LCD Soundsystem auf Devo und die Beta Band auf The Knife – oder wie alles zusammen. Meist sind die Songs des zweiten Albums, recht laid back. Keine Hektik. Es plickert, pluckert und groovt sacht. Das verwirrend-stressige “Careful” führt zu Anfang in die falsche Richtung. Erst danach findet die Band Gelassenheit, wird entspannend tanzbar. Besonders die erste Single “Over And Over” ist ein tolles Beispiel für Tanzbarkeit und der vielleicht beste Song von Hot Chip bisher. Das unvermittelt einsetzende Gitarrensolo ist unbezahlbar. Und doch sind die Songs – wie schon beim Vorgänger “Coming On Strong” – manchmal zu lang, zu unfokussiert. Die heißen Typen sollten sich in Knackigkeit üben, dann wäre manches prägnanter.
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