Man könnte denken, Equal Vision wäre die Brutstätte für diesen Sound: Damiara, Fall Of Troy, Fear Before The March Of Flames, und jetzt sind Hot Cross geschlüpft? Nicht ganz, denn die Band aus Philadelphia ist seit 2000 aktiv, als Schlagzeuger Greg Drudy die von ihm mitbegründeten Interpol verließ, um sich lieber dem frickeligen Drive-Like-Jehu-Core von Hot Cross zu widmen. Eine Band als logische Entwicklung, denn sämtliche Mitglieder galten mit ihren vorigen Bands – Saetia, Off Minor, You And I, Joshua Fit For Battle – im Screamo-/Newschool-Hardcore-Bereich als angesehene Szenebekanntheiten. Mit dem zweiten Album “Risk Revival” mag man sich etwas zugänglicher geben als auf dem Debüt, was nicht heißt, dass Harmonie-Junkies hier gut aufgehoben wären. Ob man die Zutaten nun Chaos-, Math- oder “True Screamo”-Core nennen will, Fakt ist: Hot Cross beherrschen ihre Instrumente virtuos und zeigen es. Dadurch, dass der Sound momentan etwas überrepräsentiert ist, können sie vielleicht nicht mehr die Begeisterungsstürme wecken, wie sie das noch vor einigen Jahren getan hätten. Das ändert aber nichts daran, dass “Risk Revival” ein richtig gutes Genrealbum ist, das die Qualität der aktuellen Equal-Vision-Releases nachhaltig untermauert.