Denn es setzt eine unwahrscheinliche Bandgeschichte würdig fort. Chris Wollard, Chuck Ragan, Jason Black und George Rebelo hatten Hot Water Music in den letzten 24 Jahren mehrmals aufgelöst, nur um jedes Mal mit einem gewachsenen Kultstatus konfrontiert zu werden. Natürlich völlig zu recht, da sind sich Fans, Kritiker und Nachahmer einig. Wenn einer Band im Spätherbst ein weiterer Popularitätsschub gegönnt ist, dann dieser. Dass alle vier mittlerweile in anderen Projekten involviert sind und nicht mehr jeder Tropfen Herzblut in das Paradebeispiel einer Herzblutband fließt, ist angesichts von “Light It Up” zu verkraften. Selbst wenn sie mit dem Konzept “Pflichterfüllung” ins Studio gegangen sein sollten, die Magie des Zusammenspiels, die dieses Quartett immer ausgemacht hat, war wieder dabei, am besten nachzuhören in “Vultures”. Ähnlich wie auf dem sträflich missachteten letztjährigen Album von Wollards Band Ship Thieves, bellt er hier in Manier des frühen Hardcore, bis Ragan den Song schließlich mit Schmirgelpapier veredelt. Schneller und lauter wird es nur in Wollards 90-sekündigem Titelsong, der jedoch die Schwachstelle von “Light It Up” offenbart: Die untrennbar zum Bandsound gehörenden “Ohs” und “Ahs” tauchen so inflationär auf, dass den alten Reibeisen hier und da die Puste wegzubleiben scheint. Vielleicht liegt es daran, dass es keinen Produzenten gab. Andererseits klingt “Light It Up” dadurch angenehm wenig produziert, was den soften Punkrock-Hymnen von Ragan die nötigen Kanten gibt.
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