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    Hotwires
    Ignition

    VÖ: 28.07.2003 | Label: Artrocker/Cargo
    Text: Jan Bauckhorn
    11 / 12

    Heiß! Sexy! Aggressiv! Cool! Die Hotwires liefern hysterischen Garagenrock der Extraklasse. So gefährlich klang Punk, bevor ihn die Fußballfans und Skateboarder in die Finger bekamen.

    Nachdem mittlerweile alles in die Zweit- bis Drittverwertung gegangen sein dürfte, was jemals aus irgendeiner New Yorker und Detroiter Garage an Gitarrenriffs gekommen ist, nehmen sich die Londoner zur Abwechslung den L.A.-Kaputtnik-Punk á la Crime und Germs vor – mit gelegentlichen Abstechern Richtung Cleveland, wo der Punkrock-Kartograph folgerichtig die Dead Boys verortet. Ein Verdienst, das hauptsächlich dem grandios-überdrehten Organ von Sänger Billy Nameless von den absolut sträflichst und unverzeihbar unterschätzten The Action Time zuzuschreiben ist. Und ebenso intelligent-bekloppt wie eben jene, minus aller Sixties- und Girlgroup-Referenzen, dafür aber mit einer ganzen Ecke richtig schlimmem Spätsiebziger-Punkrock, scheppern sich die Hotwires zynisch und energisch durch maximal ungeschliffene Knaller wie „On The Street“ oder „Big New City“. Die Psychopathen-Version von The Make-Up, die Liars als Rocker. Das alles klingt so verführerisch nach Randale, nach dem Finger am Abzug und der Hand am Streichholz, dass man gar nicht glauben möchte, dass sich jemand 2003 noch traut, solche Platten zu machen.