An der Oberfläche verfügt das Debüt von Julian Bätz und Michy Muuf über eine ruhige Leichtigkeit: Bätz schlägt die Saiten seiner Akustikgitarre genauso behutsam an, wie er seine Conor-Oberstähnliche Stimme einsetzt; Muufs Schlagzeugspiel verliert seine Sanftmut auch dann nicht, wenn er wie in “Master Of Arts” das Tempo anzieht. Ihre Gelassenheit bedeutet aber längst nicht, dass es der Band an Emotionalität fehlt: Die E-Gitarren von “On Of” klingen mindestens
so stimmungsvoll wie bei The Clientele. Und der Raumklang sorgt mit hörbar surrenden Mikros für eine intime Atmosphäre. Details wie diese mischen die ansonsten homogene Platte deutlich auf. So wie die summenden Bassläufe wandern hier und da subtile Klänge und Geräusche in den Vordergrund. In “Apples” sind es etwa Schichten aus flimmernden Gitarren und leisen Töne, die nicht alle mit einem Instrument zusammenzubringen sind. Oder die Orgelakkorde in “Kids”, zu denen manchmal – wie zufällig – ein paar geklimperte Klaviertöne dazukommen. Der beste Part der Klangkulisse sind die Trompeteneinsätze: Die klingen entweder so klassisch warm wie bei “Neutral Milk Hotel” oder überlagern sich auf “Tools”
dissonant. Unter der ruhigen Oberfläche dieses Albums herrscht also mehr Chaos als es zunächst erscheint.