Ob dieser Mann auch mal Urlaub macht? Die bereits dritte Howe Gelb-Veröffentlichung im noch jungen Jahr knüpft an das hohe Niveau der vorangegangenen an.
Zugegeben, an der um über zwei Jahre verspäteten Deutschland-Veröffentlichung seines Hisser-Albums trifft Howe Gelb genauso wenig Schuld wie an der Selections-Zusammenstellung seiner Band Giant Sand. Inzwischen mag selbst so manchem Fan der Überblick über Howe Gelbs kreatives Schaffen der letzten 15 Jahre verloren gegangen sein. Mit seinem nunmehr dritten Solowerk Confluence schließt er nur noch lose an das eher fragmentarische Hisser an und gibt 17 zerbrechliche Lo-Fi-Kleinode zwischen Folk und Blues zum Besten, die die Betonung auf Lo legen und sich nur Zentimeter über dem staubigen Boden der Tatsachen bewegen. Kurz bevor die Songs dabei in der erdrückenden Stille zu versanden drohen, zaubert Howe Gelb eine kleine, aber feine Melodie aus dem Ärmel und verliert dabei trotzdem nie das relativierende Zwinkern aus den Augen. Beim unglaublich versoffenen Elvis-Cover Cant Help Falling In Love, das Howe Gelb zusammen mit Grandaddy eingespielt hat, weiß man wirklich nicht mehr, ob man lachen, weinen oder sich einfach nur an Howes wunderbar schlichten Songs voll bewegender Weisheit erfreuen soll. Die Suche nach der ewigen Ruhe führt über die Wüste von Arizona.
weitere Platten
Alegrias
VÖ: 25.03.2011
'Sno Angel Like You
VÖ: 17.03.2006
The Listener
VÖ: 22.07.2003
Hisser
VÖ: 29.01.2001