Jordan Gatesmith hat ein Problem. Der Sänger und Gitarrist wurde zur falschen Zeit geboren. Mit moderner Musik kann der 19-Jährige nichts anfangen. Fragt man ihn nach seinen Lieblingsbands, dann erzählt er von The Jesus & Mary Chain, The Replacements und The Velvet Underground. Und von seiner Reise durch die Musikgeschichte. Angefangen hat er mit den 80ern, inzwischen hat er sich bis in die frühen 50er durchgehört. Musikalische Vorlieben, von denen auch der Sound seiner eigenen Band profitiert. Auf America (Give Up) schmeißen Howler 80er-Punk, Garagen- und Surfrock zusammen wie es ihnen passt. In Beach Sluts spielt die Gitarre lässig drauf los, die Band klatscht im Takt, und Gatesmith brummelt dazu noch etwas zu gelangweilt in sein Mikrofon. I dont even try/ Cause Im afraid and Im too shy. Im Internet listen Howler mit Augenzwinkern eine 8-Bit-Version von Weezer als Einfluss auf. Völlig falsch liegen sie damit nicht, zumindest schwingt bei einigen Songs von America (Give Up) die gleiche Westküsten-Gelassenheit mit, die Rivers Cuomo zu Zeiten von My Name Is Jonas noch hatte, und die eine Band aus der Region der berühmten Twin Cities am Mississippi eigentlich gar nicht haben dürfte. Back Of Your Neck klingt mit Twang-Gitarren und Gesang, der Harmonien gleich in mehreren Lagen übereinander stapelt, wie die Reinkarnation eines Beach-Boys-Klassikers. Mit Black Lagoon lassen Howler zum Finale ein wahres Beat-Monster direkt aus der Garage frei. In diesen Momenten greift alles ineinander, und Howler klingen genauso cool, wie sie sich geben.