Ob die stilbewusst britisch denkenden Franzosen der HushPuppies mit ihrem zweiten Album dem gerecht werden, was man weitgehend mit “hohen Erwartungen” umschreiben würde, darüber ist sich ihr zweites Album “Silence Is Golden” selbst nicht so sicher. Ihre Vespas fahren weiterhin im Windschatten des typischen, modernen 60s-Garagenrock der Hives, der (International) Noise Conspiracy, aber viel eher noch dem von Dennis Lyxzéns Lost Patrol Band. Dafür sorgt vor allem die Stimme von Olivier Jourdan. Zwar ist er in der Lage, zu gleichen Teilen aufgekratzt wie Lyxzén, selbstsicher wie der junge Ray Davies und selten sogar rotzig und aufmüpfig wie Howlin’ Pelle zu klingen, doch nimmt man ihm keine dieser Rollen wirklich ab. Entscheidend ist nicht, dass auf “Silence Is Golden” wirkliche gute Songs schlicht fehlen, sondern dass beinah nervendes Genöle die gewollt-größten Hits auskleiden darf. Darauf sind die HushPuppies nämlich anscheinend aus: eine Handvoll Hits. Viel besser sind sie dagegen, wenn es ihnen einen Moment lang egal erscheint, ob ihr Song in 20 Jahren noch auf Ü40-Partys mitgegrölt wird wie heutzutage das Riff von “You Really Got Me”. Den Hits jagen sie auf Albumlänge jedenfalls vergeblich hinterher.
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