Der kritische Moment dafür passiert im drittletzten Song auf “Forever So”, wenn Husky-Sänger Husky Gawenda singt: “How do you feel?/ I feel like I just killed a man”. Er selbst scheint nicht besonders berührt davon zu sein, aber er gibt mit dieser Zeile vor, wie man den Rest und beim nächsten Mal auch den Anfang seines Debütalbums hört. Husky sind plötzlich die Band, mit der man sich nicht mehr sicher ist, die weiter zu denken scheint als man es von der nächsten Sub-Pop-Entdeckung erwartet, deren nächstes Album wahrscheinlich Phil Ek produzieren wird. (Kleine Extraehre für Husky: “Forever So” erscheint mit der Katalognummer SP999.) “Tidal Wave” beginnt als Fleet-Foxes-Song mit Sufjan-Stevens-Banjo, ja okay, aber in der dritten Minute wird der Song elektrisch, nicht so wie Bob Dylan irgendwann elektrisch wurde, eher wie Stevie Wonder in Higher Ground. Auch Hunter hat was von den Fleet-Foxes, den Harmoniegesang zwischen den Strophen, um genau zu sein, aber selbst dieser Song bleibt eigen, und sei es nur, weil Robin Pecknold nie davon singen würde, wie es kompliziert werden kann zwischen zwei Höhlenmenschen. Gawenda tut das mit derselben Selbstsicherheit, die ihn durch klassischere Stücke über Leute führt, bei denen die Knochen nicht mehr halten oder sich die Sünden nicht wegwaschen lassen. Seiner Band fehlt nur im Mittelteil von “Forever So” die eine Extraumdrehung, die so konkurrenzreicher Folkrock dann doch braucht, um einen nicht vor allem an die zu erinnern, die es noch besser können.
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Stardust Blues
VÖ: 07.08.2020