I am the morning rain, its me again, I wont go away – diese Zeiel aus Morning Rain scheint sich thematisch wie ein roter Faden durch das Album zu ziehen. Mit jedem Song bleibt eine bittersüße Traurigkeit, so als ob man träumend durch die Fensterscheibe in den grauen Himmel blickt. Zwar in der Gewissheit, dass sich nichts ändert, aber dennoch den Augenblick leichter Melancholie auskostend. Mit einem sarkastischen Unterton, der von vornherein jede Form von Selbstmitleids ausschließt, erzählt Sänger John Bramwell von zerbrochener Freundschaft und verflossener Liebe, begleitet von einer Musik, die den traurigen Momenten jene Schönheit abgewinnt, die man logisch nicht versteht und doch immer wieder erlebt. Kitsch, möchte man meinen, doch Natural History ist ein unaufdringliches und unprätentiöses Album, dem jede Plakativität fehlt. Spöttische Feststellungen brechen immer wieder die süße Leichtigkeit der Musik. Schon beim Opener To You beschreibt Bramwell selbstironisch: Ive littered my life with magic / Yet Im neither dead nor tragic, was so gar nicht zur sanften Melodie passen will. Selbstkritik findet Eingang in die Texte, ohne sich in Selbstzweifeln zu verlieren. Das eigene Tun wird eher bissig von außen betrachtet als von innen beurteilt, und immer wieder werden innere Zwiespälte in Bildern eingefangen, die den widersprüchlichen Gefühlen entsprechen, und mit leichten, eingängigen Melodien unterlegt werden, die wohlig-warme Schauer verbreiten. So wie das wunderbare Dark Star, dessen erste Zeile die Stimmung auf den Punkt bringt: The dark star follows me tonight filled with horror and delight.
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