Auf seinem dritten Soloalbum macht sich Ian Brown ziemlich locker. Das mit dem Rocken ist endgültig vorbei, jetzt gibt`s lieber Breitwand-Ästhetik.
Weia, da hat aber jemand Zeit, gute Laune und vor allem Spaß am Wohnzimmer-Frickeln auf Profi-Niveau. Denn das geht hier: Schläfrige Tempi, ein bisschen Elektronik und ein paar schlingernde Drumcomputer im Pas de Deux mit vorsichtigen Gitarren und suggestiv pumpenden Bassläufen. Alles mit ein paar Freunden in entspannter Kaminatmosphäre aufgenommen und im Luxus-Studio abgemischt und fertig produziert. Und prompt stehen sie mitten im Raum: Die Achtziger, die ja ohnehin im Moment so hip sind. Denn in seiner entspannten Edelpoppigkeit und der Lust am Zelebrieren schlicht schöner Melodien erinnert er, ob nun gewollt oder nicht, an die Zeit, als eine solche Musik noch unaufdringlich und unbemüht sein durfte. Diese Songwriter-Version im pluckernden Zeitgeist-Mäntelchen hat fürwahr kaum noch etwas mit der frechen Rotzigkeit seiner früheren Band The Stone Roses gemein, aber schließlich werden wir alle nicht jünger. Und er macht das schon gut, der Ian. Schreibt schöne Songs, arrangiert geschickt, lässt Platz für Phantasie und ist doch in jedem Moment und jedem Song griffig. Gut so, denn alles andere wäre auch nicht hinnehmbar. Ein Album mit gerade mal neun Songs verträgt nämlich keine Ausfälle, will es überzeugen. Und das tut “Music Of The Spheres” durchaus.
weitere Platten
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