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    Ides Of Gemini
    Women

    VÖ: 28.04.2017 | Label: Rise Above/Soulfood
    Text:
    6 / 12
    Ides Of Gemini - Women

    Zwickmühle Perfektion: Ides Of Gemini haben auf ihrem dritten Album noch immer den optimalen Sound, finden aber nicht die passenden Songs.

    Ehrfurcht ist keine der schlechtesten Empfindungen, die Doom Metal hervorrufen kann. Ungünstig wird es erst, wenn eine Band selbst vor ihren Songs erstarrt und lieber einen Schritt zu wenig macht, als sich die Freiheit herauszunehmen, auch mal daneben zu treten. Sicher, Atmosphäre ist das Kapital von Ides Of Gemini, gesichert durch die Art, wie Jason Bennett seine Riffs lieber in der Schwebe hält, statt sich den Regeln des Genres zu beugen, sie mit der gewohnten Schwere zu versehen und über einem elegischen Klangteppich zu ergießen. Doch was mit den Riffs stattdessen auf Dauer passieren soll, darauf hat “Women” keine Antwort. Stattdessen werden altbekannte Tricks vorgeführt, etwa die leicht dissonanten Black-Metal-Melodien, denen die Auflösung im Blast-Beat-Bad nicht gewährt wird. Oder die Integration von Post-Punk-Anleihen, die jedoch nie den Weg bis in die 80er schaffen, und natürlich die allgegenwärtige, stoische Attitüde, die richtig dosiert einen Sound enorm bereichern kann, in der Gleichförmigkeit dieser Songs aber vor allem monoton wirkt. Was fehlt, sind die Höhepunkte, Variationen in Sachen Dynamik, wie sie das ruhig beginnende “Heroine’s Descent” mit seinem milde manischen Shoegaze-Finale andeutet und lediglich der Closer “Queen Of New Orleans” tatsächlich wagt. Der Rest erscheint in seiner Austauschbarkeit wie Füllmaterial eines Albums, dessen titelgebendes Thema zudem in diesem Jahr bereits die Genre-Kollegen King Woman treffender, vielseitiger und vor allem ergreifender behandelt haben.

    weitere Platten

    Old World New Wave

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